Andrea, Besitzer von DKO Fitness: "Jetzt brauchen mich die Menschen mehr denn je..."

Kristina Koch, SWEETSPOT Online Redaktion


Andrea, 35 Jahre jung, wollte schon immer sein eigener Boss sein. In New York City arbeitete er für eines der exklusivsten Fitnessstudios. Er wusste jedoch immer, dass er für seine Zukunft etwas anderes wollte.

Im Jahr 2015 erweckte er seine Vision zum Leben und gründete DKO FITNESS EXPERIENCE, ein Unternehmen für Privattraining - Training & Ernährungsberatung - Online-Coaching mit derzeitigen Sitz in Los Angeles.
Er bietet Dienstleistungen wie persönliche Trainings-einheiten, Bodybuilding-Vorbereitung, Trainings- und Ernährungsberatung, Trainings-Ernährungsprogramme und Online-Coaching an.


"Angst ist leider ein Element, ob Pandemie oder nicht, der ohnehin Teil meines Geschäftes ist"


Als Fitnessprofi, der Privattraining in einem Fitnessstudio durchführt, kann ich mir vorstellen, dass sich bei dir in der Pandemie die Umstande deutlich geandert haben?
„Vor der Pandemie war mein Geschäft überwiegend in Person (80 % in Person – 20 % online). Während der Pandemie 100% online. Jetzt würde ich sagen 60 % online und 40 % in Person. Mit online meine ich Online-Coaching und einige virtuelle Trainingseinheiten.“

Musstest du während der Pandemie neue technologische Arbeitsweisen annehmen?
„Ich würde ja und nein sagen. Ich habe bereits vor der Pandemie viel Online-Coaching gemacht, also war ich mit dem System schon vertraut. So wie der Rest der Welt musste habe ich deutlich mehr ZOOM verwendet“, schmunzelt er.

Wie haben deine Kunden reagiert? Wie bist du damit umgegangen?
„Angst ist leider ein Element, ob Pandemie oder nicht, der ohnehin Teil meines Geschäftes ist. Privattraining ist eine langfristige Investition, und viele Faktoren können Menschen daran hindern, meine Dienste jederzeit zu unterbrechen.
Den Kunden die richtigen Tools zur Verfügung zu stellen, war mein Hauptziel während der Pandemie. Zu verstehen, dass wir alle etwas völlig Neues und Beängstigendes durchmachen. Keiner von uns wusste, was realistisch uns bevorstand.“

Er erklärt, dass er während der Pandemie einige seiner Kunden verloren habe, nicht wegen mangelnder Dienstleistungen auf seiner Seite, sondern hauptsächlich wegen des Ausnahmezustandes und der Notwendigkeit, ihre Prioritäten neu zu organisieren. Einige seiner Kunden haben mehrere Häuser, in denen sie Home-Fitnessstudios ergänzt haben, und andere haben Geräte gekauft, die es ihnen ermöglichten, aktiv und gesund zu bleiben.
Aber seine Herangehensweise an solche Veränderungen scheint durchaus positiv zu sein, denn er fugt hinzu: „Manchmal verliert man etwas und manchmal gewinnt man etwas? Richtig? Und genau so ist es gewesen. Aufgrund des bewegungsarmen Lebensstils wahrend des Lockdowns, der Abwesenheit von Fitnessstudios und des Gesundheitsbewusstseins … habe ich neue Kunden gewonnen, die während dieser Zeit gesund bleiben wollten.“

Wie hat sich der Lockdown auf dein Business ausgewirkt?
„Der erste Monat der Sperrung war definitiv beängstigend, da niemand wusste, was los war. Fitnessstudios wurden geschlossen und viele Trainer wurden entlassen.
Das Fitnessstudio, in dem ich meine Privatkunden trainierte, meldete Bankrott an und ich verlor fast 2500 US-Dollar, die ich im Voraus für Mietfläche investierte.
Glücklicherweise hatte ich eine solide Kundschaft, die mir treu blieb und mit mir weiter trainierte und das Wort verbreitete.“

Wie hat sich Covid auf Ihr Geschäft ausgewirkt? Was hat sich geändert?
„Ich kann nur sagen, dass ich wirklich gesegnet war. Ich habe durchgehend über Zoom Kunden trainieren können. Ich habe vielen Menschen geholfen, Gewicht zu verlieren, indem ich nur minimale Ausrüstung und einen spezifischeren Ernährungsansatz verwendete.
Ich würde sagen, dass sich die Leute im Online training von Zu Hause insgesamt wohler gefühlt haben und neue Wege und Mittel fanden fit  aber vor allem körperlich und geistig gesund zu bleiben.“

Rückblickend, was waren deine persönlichen Schwierigkeiten während Covid?
„Ich habe es vermisst sozial zu sein und Menschen persönlich zu treffen. Ich habe es vermisst, in einem richtigen Fitnessstudio zu trainieren.
Es war schwer zu akzeptieren, dass sich die Welt veränderte. Alles hat sich in die digitalen und sozialen Medien verlagert. Während dieser Zeit fühlten sich zu viele Menschen dazu berufen, aus Langeweile Professoren für alles zu werden, was eine Massen-Fehlinformation-Welle auslöste, die immer noch anhält.“ 

Für viele Menschen war die Pandemie äußerst herausfordernd und beängstigend. Das Leben ging weiter, aber alles war so anders. Wie hast du dich um deine psychische Gesundheit in dieser Zeit gekümmert?
„Ich habe versucht, viel zu lesen und Kurse zu belegen, um meine Wissen zu verbessern. Ich habe mehrmals täglich trainiert. Meine Frau ich haben von beide angefangen von zu Hause zu arbeiten, und ich habe das sehr genossen, denn das vor der Pandemie aufgrund unserer sehr vollen Terminkalender eher eine Herausforderung.“


Das kann ich mir vorstellen. Toll, dass du das Positive in dieser Situation sehen konntest. War es für dich schwer eine gesunde Work-Life Balance zu pflegen, da du deine Arbeit plötzlich von zu Hause abwickeln musstest? 

„Ja, meine Arbeit war plötzlich vor dem Computer und das ging einher mit deutlich weniger Bewegung. 
Ich hatte das Glück, von Juli 2020 bis November 2020  nach Italien nach Hause gehen zu können und 5 Monate mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen, und das Ganze ohne mein Online Training unterbrechen zu müssen. Das ist etwas, was ich vorher für nie möglich gehalten hätte.“

Wovon hast du dich während der Pandemie am meisten inspirieren lassen, um dein Unternehmen voranzubringen?
„Ich wusste, dass die Leute mich zu dieser Zeit mehr denn je brauchten: Zu wissen, dass ich diese in einer der schlimmsten Zeiten der Geschichte positiv beeinflussen konnte und es auch getan habe.“ 

Es ist leicht in Zeiten wie in der Pandemie den Überblick und die Verbindung zu verlieren. Wie wuerdest du die Verbindung von Gesellschaft und deinen Unternehmen einstufen?
„Eine starke Gemeinschaft von Fachleuten zu schaffen, die so wie ich die Liebe zu Gesundheit und Fitness teilen, ist eine Grossbestandteil meiner Vision und demnach von enormer Wichtigkeit.
Ich bin immer mit anderen Geschäftsinhabern In Kontakt geblieben, und fühle mich sehr geehrt, dass ich anderen Kollegen helfen konnte sich an das digitale Zeitalter der Fitness anzupassen.“

Hat sich dein Geschäft nach Covid verbessert?
"Ja, das tat es - mehr Menschen sind nun offener fur Online-Coaching.“

Welche Rückschläge gab es?
„Für mich war es sehr schwieirg als meine Frau und ich im Juni 2021 nach LA gezogen sind, da ich von Vorne anfangen musste.
Der Umstieg von NYC zu LA war definitiv eine Herausforderung.“

Welche Anpassungen hast du getroffen, um besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet zu sein?
„Ich hoffe wirklich, dass wir in absehbarer Zeit keinen weiteren Pandemien haben werden.
Aber dennoch werde ich weiterhin meine digitale Plattform verbessern. Wir können die Zukunft nicht kontrollieren und deshalb fokussiere ich mich gerade mehr auf das Jetzt.“

Fortführend erklärt er, dass er rückblickend nichts anders gemacht hätte, außer ein eigenes Fitnessstudio in seinem zu Hause zu integrieren. Auf diese Weise hätte er seinen Kunden einen noch besseren Service bieten können, indem er eine Video-Übungsbibliothek erstellt hätte. 

Im Grossen und Ganzen verbrachte er 5 Monate in seinem Heimatland Italien und hatten mehr Zeit mit seiner Frau. Etwas, das vorher nie möglich war. Obwohl die Dinge herausfordernd waren, fand er während der Pandemie Wege, sich an die neue Situation anzupassen und seine Arbeit und Herangehensweise um zu strukturieren, was dazu führte, das sich sein Geschäft sich nach Covid verbesserte.
 

Dies ist ein Beitrag von Kristina Koch, Online-Redaktion.

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