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Food for thought - Das Leben ist mehr als nur ein Rennfahren


Kristina Koch, SWEETSPOT Online Redaktion


Es ist Mittwoch, müde von der Woche, müde von alltäglichen Erledigungen, nicht erfüllten Dead lines, konstantem Rasen von einem Termin zum nächsten, von einem Ziel zum nächsten.

Stetig in Bewegung. Volle To do Listen, die niemals kleiner werden. So habe ich mir das Erwachsen-Dasein nicht vorgestellt, wenn ich ehrlich bin. Ich bin ein Produkt meiner Erfahrungen und Konditionierungen aus meiner Kindheit und der heutigen sozialen Struktur, dessen bin ich mir weitaus bewusst und doch frage ich mich mehr und mehr, wofür das Ganze? Wofür der ganze Stress? Ich bin mir sicher, dass egal wie alt du bist, dein Leben nicht ein Rennfahren sein sollte. Je schneller du dich bewegst, desto weniger kannst du die Aussicht geniessen.

Und so verhält es sich mit unserem Alltag, wenn das reine Aufstehen und die kleinen Tätigkeiten am Morgen nur der Mittel zum Zweck sind und nicht das Leben für sich, dann weiss ich, dass ich nicht auf dem für mich richtigen Weg zu einem gut geführten Leben bin.

Den reality check habe ich dann am Sonntag , wenn ich wie üblich die vergangene Woche Revue passieren lasse und merke, dass die Tage einfach an mir vorbei geflogen sind. Und so verfliegt dann ein Monat, eine Jahreszeit, dann Jahre und dann mein Leben? Möchte ich so mein Leben leben? Definitiv nicht. Warum habe ich die Tendenz das Leben zu beschleunigen, wenn doch mein Alltag an sich, mein Leben ist? Wenn ich ständig dem nächsten Ziel hinterher jage, dann kann ich das, was ich bislang erreicht habe nicht geniessen. 

Was tue ich dagegen? Ich nehme mir vor, mich mindestens einmal pro Woche hinzusetzen und mir vor Augen zu führen, was ich vom Leben möchte. Was ich wirklich vom Leben möchte, und nicht das, was ich denke, dass ich von Leben wollen müsste. Wenn du, so wie ich, in deinen 30-igern bist, dann erwartet die Gesellschaft von dir, dass an dem Punkt schon Eigentum erworben hast, einen Ehemann und Kinder hast. Und das Ganze natürlich während du deine Traum-Karriere aufbaust. Ganz schon viel Druck, wenn du mich fragst. Und ganz schon gefährlich, wie ich finde. Denn was ist, wenn der Ehemann, sich als der falsche für dich entpuppt? Und was ist, wenn ihr keine Kinder haben könnt? Oder du deinen Traumjob nie findest? Dann kann dein Leben ganz schnell zum Alptraum werden, von dem du erwachen musst (im besten Falle, wenn du Glück hast, wachst du auf !). Und deswegen sitze ich hier und frage mich, sind die Dinge, die ich will und an denen ich arbeite, wirklich die Dinge, die ICH will? Und was ist, wenn ich wirklich weiss, was ich will, dass das aber nur die Hälfte der Miete ist? Was ist, wenn es viel mehr darum geht zu wissen, wie du das, was du willst, wenn du es dann schliesslich bekommst, geniessen kannst? Und was ist wenn du hierfür, das geniessen musst, was du JETZT hast? Ich habe kürzlich irgendwo gelesen, dass wenn du mit deinem Morgen-Kaffee nicht glücklich bist, dann wirst du es auch nicht mit einer Yacht sein. Das heisst im Endeffekt passiert dein Leben in erster Linie in deinem Kopf. In deinem Kopf – deine Einstellung zu allem. Egal, was du machst, WIE du die Dinge in deinem Leben machst und wie du sie siehst, ist viel ausschlaggebender für die Qualität deines Lebens. Das macht ein gutes Leben aus. Und wenn du dir dessen bewusst bist, dann kannst du dich hinsetzen und darüber meditieren, was du erreichen willst. Und du wirst dein Bestes geben, dein Leben auch in den ‚Zwischen‘- Phasen, wo nicht viel passiert, zu geniessen und wert zu schätzen. Dann am Ende des Tages (oder Lebens) sind diese ‚Zwischen‘- Phasen dein ganzes Leben.

Dies ist ein Beitrag von Kristina Koch, Online - Redaktion


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