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Achtsamkeit

Wie achtsam bist du?

Kristina Koch, SWEETSPOT Online Redaktion


Es ist September. Mal wieder. Und bald ist wieder Weihnachten und damit das Jahr 2018 fast vorbei. Die Zeit fliegt.

Als ich ein kleines Mädchen war, zogen sich die Monate nur so vor sich hin. Die Sommerferien unendlich lang und die Warterei bis zum nächsten Geburtstag schien fast unerträglich. Wochenenden, Urlaube, Ausflüge oder Autofahrten fühlten sich so viel länger an. Irgendwie hatte man mehr Zeit für alles. 

Warum ist das so? Warum haben wir als Kind ein so unterschiedliches Zeitgefühl? Und was immer der Grund ist, ist es warum Kinder einfach so viel glücklicher sind? An den Uhren kann es nicht liegen, an der Zeit hat sich nichts verändert. Was ist es also?

Meine Antwort ist ganz klar: Achtsamkeit. Es ist Achtsamkeit. Kinder, diese kleine Wesen kommen auf die Welt ohne zu wissen, wie die Welt „funktioniert“. Sie sind einfach da. Im gegenwertigen Moment, ohne jegliche Erwartungen und Bewertungen. Wenn ein Kind spielt, ist es ganz im Hier und Jetzt, erfreut sich des Momentes und denkt an nichts anderes. Zwischen all den Legosteinen und Malstiften hat es keine Zeit Situationen, Probleme und Beziehungen tot zu denken. Oder zu mindestens hat es das noch nicht „gelernt“.



Es gibt nur eine wichtige Zeit: Heute. Hier. Jetzt. – Leo Tolstoi


Von Kindern lernen


Als ich mal auf die wunderbare Tochter meiner lieben Freundin aufpasste, fragte ich sie, was sie gerne zum Mittagessen hätte. Sie ignorierte meine Frage. Ich fragte sie erneut und sie ignorierte meine Frage erneut. Also fragte ich sie ein weiteres Mal. Dann schaute sie mich fragwürdig an und sagte schließlich in ihrer süßen kindlichen Stimme: „Ich spiele gerade, ich habe keine Zeit für etwas anderes!“ Wow, wie Recht sie doch hatte! Und da saß ich wieder auf der Schulbank und lernte von dieser kleinen Seele. Welch ein Glück!

Doch was genau ist Achtsamkeit? Achtsam zu sein bedeutet im gegenwärtigen Moment zu sein, den Moment so zu nehmen, wie er ist ohne diesen zu bewerten bzw. zu beurteilen. Es bedeutet wachsam zu sein und den Moment mit all seinen Sinnen zu erleben. So wie Kinder es halt tun. Und sind wir mal ehrlich, ist jemals etwas in der Vergangenheit oder in der Zukunft passiert? Nein. Alles passiert immer nur im jeweiligen Moment. Glück, Frieden und Zufriedenheit liegt im Hier und Jetzt. 

Ängste, Sorgen und Schuldgefühle hingehen existieren nur in der Vergangenheit oder Zukunft. Was vorbei ist, ist vorbei und was noch nicht da ist, werden wir antreffen, wenn es soweit ist. Warum also sich ständig Sorgen machen über Dinge, die noch nicht einmal eingetroffen sind und es wahrscheinlich auch gar nicht werden?

Durch Achtsamkeit können selbst lästige Aufgaben, wie Geschwirr abwaschen oder der wöchentliche Einkauf Spaß machen. Lästig sind solche Aufgaben nämlich immer nur dann, wenn man der Meinung ist, man könnte jetzt besser was anderes tun und woanders sein. Sprich der Jetzige Moment wird nicht als gut genug bewertet. Wie soll man da denn dann überhaupt zufrieden und glücklich sein, wenn das, was man hat nicht gut genug ist? Und so freuen wir uns am Montag auf das Wochenende, am Ende des Urlaubs auf den nächsten Urlaub und leben so von einer spannenden Sache bis zur nächsten. Sind gestresst und fühlen uns nicht verbunden.

Ist man jedoch achtsam, kann man gar nicht gestresst sein. Man ist viel gelassener und entspannter. Man ist mit sich selbst und somit auch mit der Umwelt verbunden. 

Jeder kennt es, du hast eine Aufgabe zu erfüllen und bist schon gedanklich bei der nächsten Aufgabe. Und da du nicht achtsam bist, machst du schneller unnötige Fehler, die im Anschluss mit mehr Zeitaufwand beseitigt werden müssen. Durch Achtsamkeit ist man produktiver und leistet somit in der Regel weitaus bessere Arbeit. 


Wenn du mehr Achtsamkeit in deinem Leben intrigieren möchtest, aber nicht weißt wie, können dir folgende Vorschläge dabei helfen:


Putze deine Zähne mit der linken statt rechten Hand. 


Setze dich draußen auf einen Bank und

beobachte Vögel.


Gehe mit den Finger über einen Gegenstand vor dir. Wie fühlt er sich an, welche Form hat er? Schließe deine Augen dabei.


Während du duscht, verfolge den Weg des Wasser vom Kopf bis zu den Füßen.

Gehe spazieren und  beantworte folgende Fragen: Was hörst du, was siehst du, was riechst du?



Atme ein und aus. Atme bewusst weiter ohne den Atem zu kontrollieren oder manipulieren.


Esse bewusst. Versuche Gewürze und Aromen raus zu schmecken.

Warum achtsam sein?

Achtsamkeitsübungen werden nicht nur ohne Grund seit langem bei Patienten mit Depressionen angewendet. Diese helfen dem Patienten Gefühle zu beobachten und bewusst nicht in einen Teufelskreislauf aus Ängsten, Vorwürfen und Sorgen zu geraten. In den meisten Fällen sind es nämlich unsere Interpretationen über eine bestimmte Situation, die uns den Spaß nehmen und den jeweiligen Moment entwerten. 
Ich glaube wir haben uns immer Leben schon mal gefragt, was Glück ist und wie man glücklich wird. Ich bin fest davon überzeugt, das Glück nicht bedeutet, dass du etwas kaufst, geschenkt bekommst oder ein Ziel erreichst. Glück ist ein Zustand, den du im Hier und Jetzt fühlst. Vielleicht sollten wir seltener denken, mehr fühlen, erleben und spielen. Vielleicht sollten wir einfach mehr Kind sein. Was meinst du?


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Wir sind gespannt, welche Erfahrungen du als Entrepreneur oder Unternehmer gemacht hast

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