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Sarah Gordy, Gründerin von Wings of visionary: "Dein Gedanken und Limitationen werden deine Realität formen"


Kristina Koch, SWEETSPOT Online Redaktion


Und wieder ein sonniger Sonntagnachmittag hier in Santa Monica. In der Luft liegt eine leichte Meeresbrise. Ich sitze in Sweetgreens in der 4th street und warte gespannt auf Sarah, 29 Jahre jung, life coach und Gründerin von Wings of Visionary. Sarah lebt seit über 4 Jahren in LA, hier wo nach einiger Zeit für viele zugezogene Deutsche Unpünktlichkeit zur Normalität wird. Nicht jedoch bei ihr, wie es aussieht. Denn sie erscheint ganz wie abgemacht trotz des hohen Verkehrsaufkommens zu unserem Termin um 15:30. Sie wirkt entspannt, in sich ruhend und zufrieden. In der nächsten Stunde erzählt sie mir, warum sie selbst zu sein und sich so zu lieben, wie sie ist, ihr Leben veränderte und sie deswegen auch andere Leben verändern möchte.

„Bewusst oder unbewusst, jeder manifestiert in jedem Moment seinem Leben."



Sarah, hattest du immer schon eine bestimmte Vision, von dem, was du erreichen wolltest?
Ganz entschlossen sagt sie: ‚Nein! Keineswegs. Ich habe im Alter von 19 Jahren, so wie man es halt in Deutschland nach seinem Abitur macht, mein Jurastudium begonnen. Der Entschluss, das zu studieren, kam nicht aus dem Wunsch Anwältin zu werden, sondern eher aus der Überzeugung, dass ich in allem anderen nicht gut genug war. Da blieben mir einfach nicht viele Optionen übrig. Obwohl ich bislang immer eine sehr gute Schülerin war, bestand ich im Studium allerdings einige der Klausuren nicht. Ich zweifelt an mir und fragte mich stets, was mit mir nicht stimme. Eines nachts verlor ich dann mein Portemonnaie, samt Ausweis und co. Als ich dann neue Fotos für meine Ausweisdokumente machen musste, wollte der Fotograph mit mir als Model zusammenarbeiten. Kurze Zeit danach, habe ich zum ersten Mal einfach das gemacht, was ich für richtig hielt und habe entgegen der Erwartungen meiner Familie das Jura Studium abgebrochen. Ich wählte mich und modelte für ca. 5-6 Jahre, was dann auch meine Haupteinnahmequelle war. Ich konnte reisen, neue Menschen und Kulturen kennenlernen und lebte das Leben, was ICH wollte und nicht, was mein Umfeld für richtig empfand. Es war gut für mich aus der Komfortzone und dem zu Hause auszubrechen, und mich selbst zu finden. Ich fühlte mich frei. Parallel besuchte ich die Journalistenschule und starte meinen damaligen Blog. Ich erhielt ein Journalistenvisum und in 2014 erfüllte ich einen langersehnten Traum und zog nach LA. Diese Stadt zog mich ganz magisch an.

Wow. Es scheint als folgtest du deinen Herzen und nahmst Risken auf dich, denn so richtig kalkuliert waren deine Entscheidungen nicht, oder?
Das stimmt! Ich folgte meinem Herzen und vertraute darauf, dass das WIE schon kommen wird nachdem ich das WAS angehe.

„Was“ ist ein sehr guter Stichpunkt. Hast du es manifestiert? Oder was hat deiner Meinung nach geholfen auf dem Weg deiner Vision zu bleiben?  
Bewusst oder unbewusst, jeder manifestiert in jedem Moment seinem Leben. Ob du daran glaubst oder nicht, es wird passieren! Dein Gedanken und Limitationen werden deine Realität formen. In meinem Fall war es der unglaubliche Wunsch in LA zu leben, weil ich mit dieser Stadt ein unglaubliches Gefühl von Freiheit und Erfüllung verband. Das half mir in schweren Zeiten auf dem Weg zu bleiben. 

Schön gesagt! Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es egal ist WAS dein Ziel ist, sondern ganz allein, was es in der auslöst. Die Intensität der damit verbundenen Emotionen, werden entscheidend sein, ob du den Herausforderungen auf dem Weg zu meistern, gewillt bist. Was waren deine Meilensteine, die du als elementar bezeichnen würdest? Gab es Tiefschläge?
Defintiv mein Studiumabbruch. Schon interessant, wie in vielen Augen etwas so „Negatives“ mich dazu gebracht hat, wo ich heute bin. Außerdem natürlich der Umzug nach LA, aber vorallem auch Mutter meiner wunderschönen nun 3 Jahre alten Tochter zu werden, hat ebenso viel dazu beigetragen, Lifecoach zu sein. 

Die Schwangerschaft war eine körperliche und seelische Herausforderung für mich. Mein Vater starb ganz unerwartet und ich konnte zu dem Zeitpunkt das Land nicht verlassen. Unerwartet und ungeplant schwanger in einer neuen Stadt, musste ich die Trauer um den Verlust meines Vaters ganz allein, ohne die Unterstützung meiner Familie und Freunde in Deutschland durchstehen. Das war hart. Ich entwickelte eine Schwangerschaftsvergiftung, bei der ich bis heute davon überzeugt bin, dass es psychosomatisch war. Die Trauer, Vorwürfe und Gewissensbisse, was ich meinen Papa noch alles sagen wollte, aber nicht mehr konnte, vergiftete mich sprichwörtlich. Ich hatte kein gutes unterstützendes Umweld und verbrachte daher sehr viel Zeit zu Hause. Da fing ich an viel über Selbstentwicklung und Psychologie zu lesen. Ich hörte mir Audiobooks an und stöberte nach ähnlichen Artikeln im Internet.
Als meine Tochter geboren wurde, kam dann noch eine Depression dazu. Ich warf mir so viele Dinge vor, die ich hätte anders oder besser machen können, und das machte mich sehr antriebslos und traurig. Allerdings hatte ich jetzt Mittel und Zwecke gefunden, Dinge anders zu machen und all die ganzen Stunden, die ich darin investiert habe über Selbstentwicklung und –verwirklichung zu beschäftigen, schlugen Früchte. Ich änderte mein Denken, besuchte Networking Events und lernte viele Gleichgesinnte Menschen und ihre Geschichten kennen. Ich sah, wie ich mein Leben ändern konnte und es dann auch getan habe. Dadurch entstand mein Wunsch und die Motivation andere Menschen bei ihren Problemen und Selbstfindung zu unterstützen. 

Wann kam der Punkt, als du wusstest, dass deine Vision nun auch profitabel wurde? Was war dein Erfolgsdurchbruch und wie hast du dich dabei gefühlt?
Der Punkt kam, als ich anfing den Prozess zu vertrauen und mich nicht ständig zu fragen, wann denn endlich der Erfolg käme. Alles hat seine Zeit und kommt zu dir, wenn du bereit dafür bist.

Wie hängt für dich Persönlichkeit und Erfolg miteinander zusammen?
Gerade in seinem eigenen Business macht deine Persönlichkeit einfach alles aus. In der heutigen Zeit und der Wichtigtkeit des persönlichen „Brandings“ ist es unabdingbar man selbst zu sein. DU musst dich nicht verändern oder andere Leute kopieren um erfolgreich zu sein. Stattdessen, arbeite an deiner Persönlichkeit. Baue sie aus. Gehe zu Workshops, lese viel und bilde dich ständig weiter. Das impliziert jedoch, dass du dich voll und ganz akzeptierst, sowohl die guten, als auch schlechten Seiten deiner Persönlichkeit und dich bedingungslos liebst, nur dann kannst du dich der Welt geben. 

Was hast du getan, um ICH SELBST ZU LIEBEN? Gibt es etwas, wozu du dich (heute noch) täglich zwingen musst?
Ich habe mittlerweile $35.000 in Weiterbildung gesteckt und scheue bis heute nicht davon zurück noch mehr zu investieren. Angewandtes Wissen ist Macht. Z.B. habe ich vor Kurzem spirituelle Psychologie studiert, bei dem das „spirituelle Erwachen“ durch tägliche Übungen, wie Meditaionen oder Visulisierungen im Vordergrund stehen.

Hast du daraus Rituale für dich übernommen?
Ja durchaus. Z.B. Starte und ende ich jeden Tag damit mir aufzuschreiben, wofür ich dankbar bin in meinem Leben. Kleine und große Dinge. Es verleiht mir ein sehr zufriedenes und gutes Gefühl 

Gibt es Tücken des Lebens, in denen du dich immer wieder findest?
Ich schiebe gerne Sachen auf. Schon ein Problem, wenn du Entrepreneur bist und keine externe Deadlines hasst. Dann kannst du die Email nämlich auch morgen noch schreiben und den Kunden morgen erst anrufen usw... Ich arbeite am besten unter Druck und bin dann auch am produtkivsten. Man lernt halt einfach nie aus! Zum Glück ist das so. Wie langweilig wäre das Leben sonst?

Gibt es noch etwas, was du diesem Interview anschließen würdest?
Folge deinem Herzen. Bitte. Bitte! Der Welt ist nicht damit geholfen, wenn du das Leben eines anderen führst. Niemand hat soviel Zeit, SEINE Zeit mit etwas zu vergeuden, was ihm/ihr nicht gefällt. Ich wünsche mir einfach, dass mehr Menschen ihre eigene Stimme und Vision finden und den Mut haben, dieser zu folgen. Wäre es nicht eine tolle Welt in der wir dann leben würden?

Dies ist ein Beitrag von Kristina Koch, Online - Redaktion.

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