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Andrea Hopf - Besitzerin von Hopf Chocolate in LA : "Sobald ich keinen Druck habe, funktioniere ich einfach schlechter und bin weniger produktiv."

Kristina Koch, SWEETSPOT Online Redaktion


Freigeist, Yogi, Tierliebhaberin, aber auch Anders-Denkerin würden Andrea Hopf wundervoll beschreiben. Aufgewachsen in einer gesundheitsbewussten spirituellen Familie in Ergoldsbach, lebt die 30 Jährige das aufregende, aber oft auch sehr stressige Leben eines erfolgreichen Entrepreneurs hier in LA. Jemand der seinen Kunden nur das Beste bieten möchte. Jemand, der keine Zeit hat sich von Problemen aufhalten zu lassen, und sich eher auf Lösungen fokussiert. Innovation und Einfallsreichtum stehen hier an oberster Stelle.
 
Andrea ist Inhaberin und Gründerin von Hopf Chocolate, bei sie selbst ihre eigenen Kreationen von rohen, handgemachten Superfood-Schokoladentafeln sowie Nussbutter-Cremes anbietet. Bei der Schokoladenherstellung verwendet sie nicht nur hochwertige unerhitzte Bio-Zutaten, sondern verzichtet ganz auf tierische Produkte und das ganz schonend bei Anwendung von nur niedrigen Temperaturen. Jetzt erfolgreich mit ihrer Schokolade und einer entschlossenen Vision, erzählt sie, dass es nicht immer so war...


„Ich habe mein Leben manifestiert“


Hattest du schon immer eine bestimmte Vision von dem, was du erreichen wolltest, Andrea? Wie ist es dazu gekommen, dass du Schokolade verkaufst?
Ich hatte schon immer viele Bereiche, wie Musik, Kochen, Design und Vielerlei, in denen ich mich kreativ ausgelebt habe. Ich glaub daran, dass jeder Mensch auf dieser Welt mindestens ein Talent hat, eine Sache ganz besonders gut kann, das er mit der Welt teilen sollte. Etwas, dass nicht nur der Selbstverwirklichung dient, sondern auch die Inspiration in den anderen Menschen weckt und was die Welt ein Stückchen besser macht.
Bei mir was es allerdings so, dass ich mich nie auf eine Sache beschränken wollte, und daher probierte ich einfach Vieles aus. Meine 20iger waren geprägt von einem Leben zwischen zwei Kontinenten, verschiedene Partner, verschiedene Jobs. Ich musste meine Denkmuster erweitern um den unkonventionellen Leben, das ich so sehr wollte, überstehen und erhalten zu können. Für einige Jahre freelancte ich zwischen Musik, Grafik aber auch selbstgemachte Schokolade, die ich damals in Deutschland in einem kleinen Onlineshop verkaufte. Seit 2014 lebe und arbeite ich in LA, wo ich für ein Vegan Cheese Start-Up gearbeitet habe. Dadurch bekam ich einen Fuss in die Tür des Food-Businesses und es bot sich mir die Möglichkeit dort auch meine Schokolade anzubieten. 

Warum genau Schokolade?
Naja. Essen verbindet. Und sind wir mal ehrlich, wer mag schon keine Schokolade? Kennst du Jemanden? Ich nicht. (sie lacht). Schokolade ist ein tolles Produkt, bei dem deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt werden. Es gibt so viele Variationen, Geschmäcker, aber auch immense Qualitätsunterschiede. Ich fand es immer sehr spannend und herausfordernd ein Produkt zu kreieren, was nicht nur jeder liebt, sondern auch gesund, heilend und von den Zutaten bis zur Verpackung umweltfreundlich ist. Meine Schokolade ist mehr als nur ein Produkt. Es ist Lifestyle.

Es ist sehr interessant und inspirierend zu sehen, dass obwohl du nie eine spezielle Vision hattest, jetzt erfolgreich bist? Du hast ein Online-shop, verkaufst deine Schokolade auf Farmers-Märkten und mittlerweile in 2 Läden?
Das stimmt! Naja, ich war inspiriert, hab einfach angefangen und bin den Weg weitergegangen da an mich und vor auch an mein Produkt geglaubt hab. Und wie ich vorhin schon erwähnte ist es mein Lifestyle, den ich mit den Leuten teile. Ich bin nicht rausgegangen und habe versucht jemanden zu kopieren, sondern habe einfach das genommen, was für mich Sinn ergeben hat und mich begeistert hat. Was hatte ich schon zu verlieren? 

Hast du dein jetziges Leben manifestiert? Oder was hat deiner Meinung nach geholfen auf dem Weg deiner Vision zu bleiben?  
Ja. Ich habe es definitiv manifestiert. Nicht jedoch ein konkretes Ereignis, sondern einfach nur glücklich zu sein. Das war mein einziges Ziel, und ist es immer noch. Ich habe in meinem Leben schon einige Menschen verloren, was mich sehr geprägt hat. Das Leben geht aber immer weiter und offenbart sich immer wieder schön auf eine neue Weise. Wie die Dinge laufen hat niemand in der Hand und es lebt sich leichter einfach das zu tun was sich richtig anfühlt. Ich hab ein starkes Vertrauen ins Leben und dasUniversum und solange man nur vorangeht, oder gar auf ein Ziel zu,  dass sich die Dinge schon für einen ergeben. 
In meiner Arbeit ist es nicht nur ein cooles, kreative und gesundes Produkt, das mich inspiriert und erfüllt, sondern vor allem die Interaktion mit meinen Kunden. Ihre Persönlichkeit und ihre Begeisterung,  wenn sie meine  Schokolade essen und wenn sich dadurch die tolle, inspirierenden Gespräche über das Leben entstehen. Man trifft die buntesten Leute hier auf den Märkten. 
 
So wie jeder Entrepreneur hattest du mit Sicherheit auch Stolpersteine? Was waren deine?
Ein großer persönlicher Tiefschlag war die Trennung von meinem damaligen Partner.  Es hätte mich wohl komplett aus der Bahn geworfen, aber ich hatte gerade das Schoko-Business neu gestartet und habe all meine Liebe und Energie in meine Selbstverwirklichung gesteckt.
Immer wieder spiele ich mit den Gedanken, alles fallen und hinter mir zu lassen und einfach zurück nach Deutschland zu gehen, da dort meine Familie wohnt. Aber die Möglichkeiten hier in LA auf alle Arten und Weisen geprägt zu werden sind mir wichtig und dazu gehört es auch mein Business zu erweitern. Ist wohl wie n Kind, das einem zum weitermachen bringt.
Und dann gab es natürlich auch andere kleine Alltags-Stolpersteine. Meine Wohnung wurde mir von einem Tag auf den anderen gekündigt. Ich musste ausziehen und bin vorübergehend bei Freunden untergekommen. Dann ging mein Auto kaputt und so weiter. Alles Kleinigkeiten. Ist nur ein Problem, wenn man keine Zeit hat sich um diese zu kümmern.  In solchen Momenten zählt es dann besonders, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Da muss man halt kreativ und erfinderisch Lösungen finden. Jonglieren halt.

Du entschiedst dich also hier zu bleiben? Was hat dich vorangetrieben? 
Die Vision - die Geschichte, die ich mit der Schokolade verband. Weitergedacht geht es bei meinem Schokoladenbusiness nicht nur um meine eigene Selbstverwirklichung, sondern um bestimmte Werte. Werte, für die ich stehe und für die ich mich einsetze. Die Schokolade ist vegan, biologisch und mit der Verwendung von Kokosnuss-Nektar sogar ein Dessert, was ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden kann. Die Schokolade trägt meine Handschrift. Jede Tafel wurde in meinen Händen gehalten, liebevoll verpackt und an den Kunden gebracht. Es ist so viel mehr als nur ein Produkt, es ist ein für mich spiritueller Prozess, der mich nicht glücklicher machen könnte. Dieser bringt mich nicht nur in den jeweiligen Moment, sondert erdet mich auch.

Glaubst du, dass das ein großer Teil deines Erfolges ist?
Mit Sicherheit! Wenn deine Motivation nur der Profit ist, spüren es die Kunden. Wenn dein Business aber Liebe versprüht, weil du da dahinter stehst und daran glaubst, dann überzeugt es auch den Kunden und der Erfolg kommt von alleine. Wenn dich etwas begeistert, dann wird es immer jemand anderes da draußen geben, den es ebenso begeistert und dann ist es nur eine Frage der Zeit.

Wann kam der Punkt, als du wusstest, dass deine Vision nun auch profitabel wurde? Was war dein Erfolgsdurchbruch und wie hast du dich dabei gefühlt?
Als ich meinen eigenen Stand auf dem MarVista Farmers Markt bekam. Wer hier im Food-Business unterwegs ist, weiß, wie schwer es ist, einen Stand auf einem der Top-Märkte hier zu erhalten. Die Wartelisten sind voller Interessenten. Ich habe den Stand manifestiert und wollte auch keine Kompromisse eingehen. Ich habe ihn dann erhalten, als es höchste Zeit war, da nach 1 Jahr meine Ersparnisse so gut wie weg waren (sie schmunzelt.).

Wie hängt für dich Persönlichkeit und Erfolg miteinander zusammen?
Sie gehen Hand in Hand. Erfolg ist eine Einstellungssache. Demnach ist Erfolg relativ und kann demnach auch stark variieren.  
 
Was hast du getan, um zu wachsen und wozu musst du dich bis heute noch zwingen?
Ich meditiere viel, mache Yoga und trainiere positives Denken. 
Schwer fällt es mir, so wie fast allen Entrepreneuren, die ich kenne, Aufgaben zu erledigen, die zwar wichtig, aber nicht dringend sind. Sobald ich keinen Druck habe, funktioniere ich einfach schlechter und bin weniger produktiv. Das ist nun mal eine der Herausforderungen als Entrepreneur. Du bist dein eigener Boss und niemand schaut dir auf die Finger.
 
Gibt es Tücken des Lebens, in denen du dich immer wieder findest?
Ich komme regelmäßig an den Punkt an dem ich Alles in Frage stelle. Ich mag Veränderungen. Es gibt mir ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit. Aber genauso mag ich Beständigkeit. Mich weiter zu entwickeln und vorwärts zu kommen ist mir daher ungemein wichtig. Ich liebe neue Aufgaben und Projekte anzunehmen, die in Verbindung mit meiner Arbeit stehen. Der Gedanke, dass meine Kreativität zum Stillstand kommen könnte, stresst mich sehr. Und wenn es dann phasenweise mal  still steht, heißt es für mich meditieren, durchatmen, präsent zu sein und die Zeit für weitere Ideen und Zielsetzungen nutzten. 
 Die ist ein Beitrag von Kristina Koch, Online Redaktion 


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